Gran Canaria Rundfahrt
Gran Canaria Rundfahrt Januar 2015
(ca. 190 km – Tagesausflug)
9:00 Uhr Abfahrt San Fernando auf der GC 60 in Richtung San Bartolomé de Tirajana. Schon nach einigen Kilometern sind wir mitten in der Bergwelt und beim Archäologiepark Mundo Aborigen (ca. 5 km von San Fernando) Öffnungszeiten 9:00-18:00 Uhr. Hier wird das Leben der Guanchen (Ureinwohner) auf 100.000 m² nachgestellt. Bis heute weiß man nicht genau, woher sie kamen. Man vermutet, dass die Besiedelung ab 3000 vor Christi von Nord-Osten her stattfand, da die Menschen hellhäutig waren.
Das Wort Guanche bedeutet Mensch und Mann. Aus der Ursprache sind noch heute im kanarischen Dialekt einige Elemente vorhanden. Sie erinnern an ein Steinzeitvolk, die hauptsächlich in Höhlen lebten. Im Freilichtmuseum wird ein altes Kanarisches Dorf dargestellt: Krankenstation, Kampfarena, Werkstätten, Wohnbehausungen, Viehpferche, Opferstätten, … Über 100 lebensgroße Figuren stellen diverse Tätigkeiten nach.
Götter: Achamá Gott des Himmels, Chaxiraxi Muttergöttin, Guayota Dämon
Sehr beeindruckt geht es weiter zum El Mirador (Degollada de La Yegua), einer Aussichtsplattform mit Blick auf die Berge aber auch auf das Meer und die Dünen von Maspalomas.
Von dort führt uns der Weg weiter nach Artenara. Hier wurde eine der größten Begräbnisstätten entdeckt. Inmitten von Palmenoasen befinden sich auch zwei Camel Farmen die La Barranda und Manolo’s Camel-Safari.
Nach wenigen Kilometern erreichen wir dann Fataga – ein bezauberndes Künstlerdorf. Man kann von kleinen Kunsthandwerksläden, Glas- und Schmuckherstellung bis hin zur Töpferware alles finden. Das Dorf hat einen gut erhaltenen historischen Ortskern, mit schmalen aus Naturstein gepflasterten Gassen. Sehenswert sind die in Originalzustand erhaltenen Häuser. Fataga liegt im “Tal der 1000 Palmen” und wurde zum Weltkulturerbe der UNESCO erklärt.
Knapp außerhalb Fatagas liegt Molino de Agua – Finca, Hotel Rural, Restaurant. Auf diesem Gelände befindet sich eine kleine im typisch kanarischen Landhaus-Stil erbaute Hotelanlage. Hier sind ca. 20 Zimmer auf verschiedene Wohngebäude aufgeteilt. Auch Tiere, wie Strauße, Esel, Hunde Ziegen, Pferde, Hühner haben hier ihr zu Hause.
Ausserdem befindet sich eine restauriert Gofiomühle auf dem weitläufigen Gelände. Gofio ist das älteste überlieferte Getreidegericht der kanarischen Inseln. Es wurde ursprünglich aus gerösteter Gerste hergestellt. Heute wird meistens Mais verwendet.
Nach einer sehr kurvenreichen Strecke gelangen wir zu einer weiteren Aussichtsplattform. Hier treffen wir auf ein kanarisches “Original”, der seine aus Naturmaterialien hergestellten Schmuckstücke verkauft. Auch wir können hier nicht widerstehen.
Einige gute Tipps reicher geht es weiter nach San Bartolomé de Tirajana.
San Bartolomé ist der Verwaltungssitz der flächenmäßig größten Gemeine von Gran Canaria. Sie schließt auch Maspalomas, San Agustín und Playa del Inglés mit ein. Der Ort ist berühmt für seinen Sauerkirschlikör (Guindilla) und verschiedene Mandeltörtchen und Marzipangebäck. Nach der Besichtigung der Kirche geht es weiter zu einem öffentlichen original kanarischen Waschplatz, der auch heute noch seine Verwendung findet.
Am Weg zum Roque Nublo fallen uns die weiß und rosa blühenden Mandelbäume auf. Die Mandelblüte findet Witterungsabhängig von Januar bis Februar statt und ist ein Muss in dieser Jahreszeit.
Eines von Gran Canarias Wahrzeichen ist der Roque Nublo (1737 m über NN), was Wolkenfelsen bedeutet. Vom Parkplatz des Naturschutzgebietes aus führt ein gut ausgeschilderter Wanderweg in ca. 30 Minuten zum Gipfel. An klaren Tagen kann man sogar bis zum Teide auf Teneriffa sehen. Zwei weiterer Felstürme El Fraile (der Mönch) und Roque Rana (der Froschfelsen) befinden sich in unmittelbarer Nähe. Zur Guanchenzeit war der Roque Nublo als Heiliger Berg als Kultur-und Opferplatz ihres Sonnengottes von großer Bedeutung. Vier Kilometer östlich vom Roque Nublo liegt der höchste Berg der Insel, der Pico de las Nieves.
Weiter geht’s zum geographischen Mittelpunkt der Insel zum Cruz de Tejeda. Hier findet man Souvenier-, Obst- und Gemüsestände und noch einige Restaurants und Bars. Wir biegen rechts Richtung Artenara auf die GC 210 ab. Ab hier folgen wir einer wenig befahrenen Bergstraße, die rechts und links von abwechslungsreicher Vegetation gesäumt ist. Hier kann man an einigen Stellen wunderbar den vulkanischen Ursprung der Insel erkennen. Im höchstgelegenen Bergdorf der Insel, Artenara (1270 m über NN) angekommen, besichtigen wir zuerst die Höhlenkapelle der “Virgen de la Cuevita“. In der Kirche befindet sich eine Marienfigur als Schutzpatronin der Veteranen und Radsportler der Insel. Die Fiesta ihr zu Ehren findet Ende August statt.
Zum Mittagessen kehren wir im Mirador La Cilla ein. Durch einen Höhlentunnel erreicht man die Restaurantterrasse, von der man einen atemberaubenden Blick in die Bergwelt hat. Der Innenbereich des Restaurants ist mit Panoramafenster ausgestattet. Hier erwarten uns landestypische Speisen und Getränke.
Von Artenara wieder einige Kilometer zurück Richtung Cruz de Tejeda und dann auf der GC 15 weiter in Richtung Teror. In dieser Höhe überraschte uns bei nur vier Grad dichter Nebel. Durch diese hierdurch auch öfters auftretenden Witterungsverhältnissen sind die Bäume dicht mit Flechten und Moosen bewachsen. Wir waren wie verzaubert von diesem mystisch anmutendem Wald. Ab hier kamen wir nur mehr langsam voran, da die Straßen bei dieser hohen Luftfeuchtigkeit besonders rutschig und gefährlich sind.
Über weitere kleine Dörfchen gelangen wir zu unserm letzten Stopp Teror.
Hier hat es mittlerweile wieder angenehme 15 Grad. Teror ist eine noch sehr typische kanarische Stadt, da sich nicht allzu viel Touristen hierher verirren. Das Wahrzeichen ist die Kirche “Nuestra Señora de Pino“. Der Überlieferung nach soll hier eine Statur der Jungfrau Maria mit dem Kind im Jahre 1481 auf einer Erhebung gefunden worden sein. Für die Schutzheilige von Gran Canaria werden von Mitte August bis Mitte September ihr zu Ehren Feierlichkeiten veranstaltet. Am 7. und 8. September finden eine Wallfahrt und eine festliche heilige Messe statt.
Am letzten Julisonntag wir das “Wasserfest” mit einer Prozession gefeiert.
Am ersten Sonntag im Mai findet das Fest zu Ehren San José statt. Während diesem Fest findet eine Handwerks- und Künstlermesse statt.
Unseren Terorbesuch runden wir mit der typischen dicken heißen Schokolade und Churros ab. Churros sind ein spanisches Fettgebäck, vom Teig her unseren Krapfen ähnlich. Den letzten Teil unserer Rundreise, da schon ein wenig “Kurvenmüde”, legen wir über die Autobahn nach San Fernando zurück. Auf dieser knapp 190 km langen Reise haben wir sämtliche Klimazonen durchfahren und viele unvergessliche Eindrücke gewonnen. (18:00 Uhr Ankunft)
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